Choreographische Konzeption
« Emotional Dance » setzt sich mit der Welt der Gefühle und Emotionen auseinander. Dabei stellen wir nicht nur die interpsychischen Beziehungen zwischen Menschen sondern die intra-psychischen Abläufe im Menschen dar. Was spielt sich im Verborgenen, in den Tiefen des Unbewußten ab? So wie die romantischen Lyriker und die Symbolisten in der Dichtung ihre tiefsten Empfindungen mittels der Sprache offenbarten, wollen wir sie durch Tanz und Bewegung sichtbar und für außenstehende erfahrbar machen. Der Einsatz des Körpers als Ausdrucksform unterstreicht den intimen Charakter unserer Konzeption, da der natürliche und freie Umgang mit dem Körper oft noch ein sensibles Thema bleibt. Einzelne Gefühle oder Empfindungen bilden die Grundlage für ein eigenes Tanzprojekt. Emotionen stellen wir nicht als Begleiterscheinung von Handlungen oder Kommunikationssequenzen dar, sondern sie werden unabhängig von externen Auslösern thematisiert.
Tanz, Dichtung und Kommunikation
Charakteristisch für die choreographische Arbeit ist die Verwendung von vorwiegend modernen, aber auch klassischen Tanzelementen, sowie Formen des Ausdruckstanzes.Dabei soll die Technik nicht (nur) ästhetischen Ansprüchen genügen, sondern dient der Erweiterung des gesamten Ausdrucksspektrums. Von entscheidender Bedeutung hingegen ist die Authentizität, mit welcher die Tänzer die innere Welt der Emotionen offenbaren. Ein weiterer künstlerischer Aspekt unserer Konzeption ist das Zusammenspiel mit der Welt der Dichtung. Dabei sollen die Verse, Gedanken, Sprüche aus der Literatur, die die Choreographie begleiten, nicht als « Erklärung « , sondern eher als musische Elemente gehört werden. Unser Konzept sieht den Tanz nicht nur als darstellerische Kunst, sondern vielmehr als soziales und kommunikatives Geschehen, als eine Anregung zur (Selbst)reflexion und einen Weg zur Selbsterkenntnis.
1992
LA NUIT D´OCTOBRE
Die Choreografie “la Nuit d´Octobre” (die Oktobernacht) ist vom gleichnamigen Gedicht von Alfred de Musset inspiriert. Als Zitat daraus:
L’homme est un apprenti, la douleur est son maître,
Et nul ne se connait, tant qu’il n’a pas souffert.
Alfred de Musset (La Nuit d’Octobre)
(Der Mensch ist ein Lehrling, der Schmerz sein Meister,und keiner kennt sich, der nicht gelitten hat.)
Die Handlung
Eine Frau.
Eine Frau alleine mit dem Schmerz.
Eine Reise in den Schmerz.
Die Entdeckung des Schmerzes.
Er erwacht.
Sie sucht ihn.
Sie ignoriert ihn.
Sie verspottet ihn.
Sie verführt ihn.
Sie kämpft, revoltiert, rebelliert.
Sie entflieht ihm, verweigert sich ihm.
Sie nimmt ihn an, verschmelzt in ihm.
Sie wird wieder geboren, wird eins mit dem Schmerz.
Sie findet wieder Zugang zu ihren verschütteten Gefühlen.
Und eine Frau sagte: Sprich uns vom Schmerz.
Und er antwortete:
Euer Schmerz ist das Zerbrechen der Schale, die euer Verstehen umschließt. Wie der Kern der Frucht zerbrechen muß, damit sein Herz die Sonne erblicken kann, so müßt auch ihr den Schmerz erleben. Wenn die Schatten Euch umgeben und die Dolche des Schmerzes Euch durchbohren, so denkt an die Nacht und an ihre Geburtswehen. Ist die Nacht nicht die Morgenröte, die darauf wartet, geboren zu werden? Im Herzen jeden Winters ist ein zitternder Frühling verborgen; und hinter dem Schleier jeder Nacht liegt ein lächelndes Morgengrauen. (Khalil Gibran, der Prophet)
2002
WANDLUNG – Bilder einer Innenreise
Radio Kommentar des Bayerischen Rundfunk (ausgestrahlt auf BR5)
Ein Theater, das Seelenbilder und Entwicklungsphasen des Menschen auf seinem Weg zu sich selbst sichtbar werden läßt. Mit verschiedenen Tanz- und Darstellungsformen, erweitert durch die Poesie spiritueller Texte erleben wir die Phasen einer Wandlung, in denen wir uns selbst wiedererkennen: Ein Ruf, der uns erweckt, der Abschied von alten Rollen und Bildern, die Überwindung des inneren Widersachers, der Weg zum Mann – zur Frau – zur Ganzheit – zur Liebe. Wir berühren die Erfahrung des Todes und die Möglichkeit einer Neugeburt in dieser Welt. Es sind die Archetypen der Heldenreise: Aus dem Erleben von Begrenzung sucht der Held/die Heldin nach innerer Freiheit, Liebe und Erfüllung. Er schreitet mutig an Grenzen – und über sie hinaus, um sich selbst zu entdecken und es mit anderen zu teilen.
Mit Texten von: Khalil Gibran, Goethe, A. Silesius, Gangaji, H.A. Almaas, H.Hesse u.a.
Idee: Eckhart Wunderle – Choreographie: Claudine Villemot – Musik: Manfred Bachmeier, Eckhart Wunderle – Darsteller/Tänzer: Laura Magni, Angelica Di Sanio, Claudine Villemot, Nadja Puttinger, Markus Heckel, Peter Mc Coy, Michaela Meier
Drehbuch und Regie: Claudine Villemot, Ekchart Wunderle
Produktion: Institut für spirituelle Psychologie, Emotional Dance
Siehe auch Presseberichte
2005
GAIALA´s FANTASTISCHE REISE
Idee, Drehbuch, Regie: Claudine Villemot unterstützt von Oskar Paulicks, Vroni Paulicks, Christine Franzlick, Margot und Ursel, Sabrina Zach
Eine ehrenamtliche Produktion für den TSV Unterhaching mit 120 Turnern/Innen zwischen 6 und 25 Jahren.
Gaiala´s fantastische Reise durch die 5 Elemente ist eine märchenhafte Erzählung über das Erwachsenwerden und eine Hymne an unseren blauen Planeten. Mit Tanzeinlagen, Lichteffekten und atemberaubender Akrobatik, untermalt durch poetische Bilder, stellen 120 Turner und Turnerinnen zwischen 6 und 25 Jahren die Welt der vier Elemente dar. Getreu der lyrischen Form des Märchens wird der Heldin eine Aufgabe gestellt: aus allen vier Welten, die sie entdeckt, soll sie einen Schatz mitbringen. Auf ihrer Reise wird sie freundlichen und gefährlichen Wesen begegnen, aufregende Abenteuer erleben, Hindernisse überwinden. Am Ende werden ihre Ausdauer und ihr Mut mit dem Begreifen des Geheimnisses belohnt.
Die Aufführung ist das Ergebnis von zwei Jahren ehrenamtlichen Engagements eines 5-köpfigen Teams unter der Regie von Claudine Villemot-Kienzle, zahlreicher Helfer und Helferinnen und insbesondere der Aktiven, die neben den vielen Wettkampfterminen im Kunstturnen, ein Jahr lang probten. Wichtig für die Ausführung einer solchen Veranstaltung ist auch die Unterstützung der Eltern und Trainer.
Eine wesentliche Herausforderung der Darbietung lag darin, unterschiedliche Altersklassen und Leistungsniveaus zusammenzubringen, und jeden Mitwirkenden im Rahmen seines Potenzials zu fordern. So sind sowohl Kinder aus den allgemeinen Turnstunden wie Leistungsturner/innen bis hin zu Bundeskader- bzw. Bundesligaturner/innen an der Show beteiligt. Neben den „technischen“ Qualitäten werden in hohem Maße soziale Kompetenz und Teamfähigkeit trainiert.
Fotos: Bernd Anich
Presseberichte und mehr Fotos unter “Archiv”: Gaiala
2006 und 2009
LE ROUGE ET LE NOIR
Choreografie kreiert für die Aufführung Sport meets Art.